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Esicus de Burnenstede, ein Adliger aus dem Gefolge Albrechts I. des Bären (um 1100–1170), erhält nach Eroberung des Havellandes den Flecken als Lehen und benennt ihn nach seinem Geburtsort Burnstedt (= Dorf an einem Brunnen) bei Eisleben im Harz.
1304 Erste Erwähnung von „Bornstede“ in einer Urkunde, nach der die Gebrüder Hans, Arndt
und Peter von der Gröben die von ihrem Vater ererbte Lehmgrube (jetzt Neptun-Grotte von Sanssouci) „am Rande Bornstedes“ gelegen, an „die biderben Leute, Rathmänner und Burger zu Potstamp“ verkaufen.
1323 Herzog Rudolph von Sachsen verkauft die Insel Potsdam mit ihren Dörfern an das Domkapitel zu Brandenburg.
um 1330 Erwerb des Dorfes durch die Familie von der Gröben (aus Sachsen) mit riesigen Ländereien von 17 Hufen (1 Hufe = 20–40 Morgen), Errichtung des Rittergutes.
1580 Erste Kirche in Bornstedt, die von der Familie von der Gröben gebaut wird.
1631 Durch die Pest sterben in Bornstedt 53 Menschen. Große Not während des 30-jährigen Krieges.
1664 Verkauf des Rittergutes an den Großen Kurfürsten für 17.800 Taler.
1683 Der Große Kurfürst (1620-1688) will die "Herrschaft Potsdam" zu einem
Gesamtkunstwerk umgestalten.
1689 Neben dem Herrenhaus wird eine Bierbrauerei angelegt mit einem "vortrefflichen Braunbier", später entstand auch eine Brennerei.
1724 Auf Anforderung Friedrich Wilhelm I. (1688–1740) wird das Gut dem Direktorium
des Waisenhauses unterstellt.
1727 Anlage des Bornstedter Hopfengartens südlich des heutigen Drachenberges.
1789–1791 Restaurierung des alten Amtshauses (Herrenhauses) durch den Landbaumeister Keferstein.
1802 Das Gut verliert seine Selbständigkeit und wird dem landesherrlichen Amt Potsdam
wieder unterstellt. Besitzer bleibt weiterhin das Militärwaisenhaus, das es an den Generalpächter Oberamtmann Kähne aus Petzow unterverpachtet.
1827 Aufgabe des Bornstedter Hopfengartens auf Betreiben Peter Joseph Lennés (1789–1866), um die königlichen Parkanlagen zu erweitern; erster " Verschönerungsplan" Lennés für Bornstedt.
1841 Endgültige Aufgabe der Brauerei und Brennerei, seit der Zeit des Großen Kurfürsten Haupterwerb des Gutes Bornstedt. Friedrich Wilhelm IV. (1795–1861) erwirbt das Amt Bornstedt und überweist es an den Kronfideikommiß.
1842 Zweiter Plan Lennés zur Verschönerung der Insel Potsdam.
1846 Ein Brand zerstört das gesamte alte Krongut, lediglich ein Teil des Amtshauses (Herrenhauses) bleibt erhalten.
1846–1848 Wiederaufbau des Krongutes im italienischen Landhausstil durch Johann Heinrich Haeberlin (1799–1866).
1867 Das Kronprinzenpaar Friedrich Wilhelm (1831–1888) und seine englische Gemahlin Victoria (1840–1901) übernehmen und bewirtschaften das Gut als "Naturalbesitz und zum Nießbrauch" und machen es zu einem Mustergut. Sie betreiben hauptsächlich Milchwirtschaft und Hühnerzucht.
1875 Neugestaltung des Gartens durch Emil Sello (1816–1893); ein sogenannter "Farmgarten" nach englischem Vorbild entsteht.
1881–1882 Umbau des Herrenhauses für einen besseren Wohnkomfort. Ebenso Modernisierung
und Erweiterung der alten Schäferei und des Deputantenhofes.




1888 1888 Tod Kaiser Friedrich III., sein Sohn Wilhelm II. (1859–1941) wird Deutscher Kaiser.
1889 1889 Kaiserin Victoria zieht nach Kronberg/Taunus.
1901 Prinzessin Feodora (1874-1910), jüngste Schwester der Kaiserin Auguste-Victoria (1858-1921), zieht in das Krongut ein. Sie entwickelt Bornstedt zu einem Künstlerhof mit Schriftstellern, literarischen Zirkeln und Malern. Nach ihrem Tode bleibt das Gut zunächst unbewohnt.
1918 Abdankung Wilhelms II.: Das Krongut wird Bestandteil des Reichswehrfiskus, der die Interessen der Hofkammer wahrnimmt.
1927 Das Gutshaus wird in ein Vier-Familien-Haus umgebaut, das Dach zur Gartenseite hin
um ein halbes Geschoss erhöht - die Arkaden der Galerie über der Zufahrt zum Hof
werden zugemauert.
1950 Kronprinz Wilhelm von Preußen (1882–1951) ist letzter Eigentümer des Gutes. Der
Besitz wird enteignet und später vom Land Brandenburg übernommen. Das Gebäude
wird aufgeteilt und mit verschiedenen Nutzungen belegt. Bürogebäude und Schuppen werden gebaut, die den ehemaligen Reiz des Ensembles völlig zerstören.
1999 1999 Restaurierung und Sanierung des "Krongut Bornstedt"
2002 1. Juni, Eröffnungsfest des Krongutes im Jahr der Romantik